Gemeinsam stark

 

MARL. Das Abrahamsfest ist seit nunmehr 19 Jahren eine Institution. Mit dem Gastmahl endeten die diesjährigen

Feierlichkeiten. Dabei war auch eine prominente Politikerin aus Marl.

Von Jürgen Wolter

 

Wenn muslimische Kinder bei russischen Volksweisen begeistert mitklatschen und –tanzen und 300 Gäste im Rathaussaal Friedenslieder mit der Gruppe Soma singen – dann ist wieder Abrahamsgastmahl. Auch bei der 19. Auflage des Abrahamsfestes am Mittwoch bildete das Gastmahl den Abschluss der Veranstaltungsreihe. Prominenter Gast des Abends war Serap Güler  (CDU), Staatssekretärin im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Güler stammt aus Marl und stellte der Stadt ein hervorragendes Zeugnis bei ihren Bemühungen um Integration aus. „Leider gehören heute Anfeindungen vor allem über soziale Medien auch zum Alttag von Politikern“, so die Staatssekretärin in ihrem Grußwort. In ihrer Jugend und Schulzeit in Marl sei sie aber nie mit Rassismus konfrontiert worden. „Ich habe eine sehr offene Schule und eine offene Stadt erlebt, in der ich aufgewachsen bin. Toleranz und gegenseitiger  Respekt, wie sie das Abrahamsfest vorlebt, sind heute wichtiger denn je.“

t. 

Foto: Staatssekretärin Serap Güler sprach das Grußword

Serap Güler sei das beste Beispiel dafür, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft eine Chance bekämen, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer Religionszugehörigkeit, hatte zuvor Bürgermeister Werner Arndt bei seiner Begrüßung der Gäste festgestellt.

Bürgermeister lobt Integrationsarbeit

Er wies darauf hin, dass die Stadt zurzeit in mehreren Foren ein Integrationskonzept erarbeitet. „Was mich immer

Wieder freut ist, wie viele dort mitarbeiten, und dass dort nicht Ausgrenzung oder Misstrauen vorherrschen, sondern eine konstruktive Atmosphäre, in der man nach vorne schaut und auch Probleme ansprechen und an gemeinsamen Lösungen arbeiten kann.“ Im Hauptteil des Gastmahls, das von Michaela Rickert, Katja Nowitzka

und Melih Fidan moderiert wurde, standen wieder kulturelle Darbietungen aus den drei Kultur- und Religionskreisen Judentum, Christentum und Islam im Mittelpunkt.

 

Illahi-Gesänge und ein buntes Programm

Den Auftakt machte die Gruppe Soma mit Friedens liedern, die auch die Besucher mitsingen konnten.

 

Foto: Die Kinder aus der Yunus-Emre-Moschee sangen Ilahi-Gesänge.

Mit Ilahi-Gesängen und Instrumentalmusik beteiligten sich die Yunus-Emre- und die Fatih- Moschee. Ein buntes Programm hat jedes Jahr die jüdische Kultusgemeinde Recklinghausen im Gepäck: Es reicht von temperamentvollen Kindertänzen bis zum Erwachsenenchor. Ebenfalls mit Tänzen und Gesang traten die Mitglieder des deutsch-russischen Kulturvereins Raduga auf. Eine Kindertanzgruppe des Intercent und der ökumenische Projektchor unter der Leitung von Nicole Ahlert rundeten das Programm ab, bei dem die Besucher anschließend beim großen Buffet die Möglichkeit hatten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Sehr beeindruckt vom Abrahamsfest zeigte sich Lorenz Beckhardt, Autor und WDRJournalist, der in diesem Jahr die Schirmherrschaft über das Abrahamsfest übernommen hat. „So eine Veranstaltung habe ich bisher nicht erlebt.“

Bürgermeister Werner Arndt hatte einen Tipp parat: „Nicht nur loben, sondern im nächsten Jahr ein Team vom WDR mitbringen!“ INFO Eine Bildergalerie finden Sie auf www.marler-zeitung.de

 

Foto: Über 300 Gäste füllten den Ratssaal beim 19. Abrahamsgastmahl.

Quelle: Medienhaus Bauer/Marler Zeitung.

Fotoalbum links mit vielen Fotos vom Gastmahl oder hier Klicken.