Das Abrahamsfest

Der Dialog ist kein Selbstläufer, sondern muss immer neu belebt und von Generation zu Generation weiterentwickelt werden. 

Aus dieser Motivation ist die Idee des Abrahamsfestes entstanden. Gemeinsam feiern macht Freude und verbindet. Die je eigene Tradition einbringen, zu einem festlichen Anlass den andern teilhaben lassen am eigenen kulturellen, religiösen Reichtum, nimmt die Angst vor dem Fremden, zumal hier in der Regel alle Generationen beteiligt sind und die Gesellschaft/ die Menschheit als Familie aufscheint.  Wo jeder etwas beiträgt, Musik, Tanz, Poesie, bildende Kunst wird die Parität erfahrbar und überstrahlt die im Alltag allzu oft erfahrene Asymmetrie. Von Anfang an gehörte deshalb ein gemeinsames Essen – das Abrahamsmahl als festlicher Abschluss – dazu.

Moment des Innehaltens und der Stärkung durch gemeinsames Essen.

2023 findet das Abrahamsfest zum 23. Mal statt. Aus zwei überschaubaren Veranstaltungen hat sich über die Jahre ein Festival entwickelt, an dem von September bis Dezember viele Institutionen der Stadtgesellschaft als Kooperationspartner an den zahlreichen Veranstaltungen der CIJAG teilnehmen. Drei christliche Gemeinden: Hl. Edith Stein, St. Franziskus, die Evangelische Stadtgemeinde Marl (ESM), fünf Moschee Gemeinden: zwei DITIB, eine Milli Görüs, eine arabische internationale Moschee und die Aleviten, die jüdische Kultusgemeinde im Kreis Recklinghausen und eine Reihe von Kulturvereinen tragen das Festival neben zahlreichen Unterstützern mit.

Der feierlichen Eröffnung in der Synagoge folgen – immer unter dem Leitthema des Jahres – in der Regel vielfältige Veranstaltungen für alle Generationen. Neben den besonderen gibt es wiederkehrende Programmpunkte. Neue Ideen werden ausprobiert, reflektiert und beibehalten und verbessert, wenn sie sich grundsätzlich als gut und im Sinne unserer Inklusions-Vision förderlich erweisen.

(Heidi Blessenohl)