Marl    20.03. 2018

Die Initiative „Marler Wege zum Frieden“ hat Vertreterrinnen des Friedensweges e.V. und Vertreterinnen der Marler Tafel zu einem Austausch bezüglich der Medienberichte und Anfeindungen an die Ehrenamtlichen der Marler Tafel eingeladen.

Das Anliegen der Initiative war, Informationen aus erster Hand zu bekommen.

Die Verwirrung um den Aufnahmestopp bei der Marler Tafel hat viele Fragen aufgeworfen.

    

  • Keine neue Kundenkarte für alleinstehende Männer
  • Zuerst hatte es geheißen, die Regelung gelte nur für Ausländer
  • Marler Tafel nennt Kapazitätsgründe

Diese widersprüchlichen Aussagen wurden diskutiert.

Das Ziel der Anwesenden war, Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

 

Die Entscheidung der Marler Tafel ist,

dass alleinstehende bedürftige Männer (auch Deutsche) für das nächste Halbjahr keine Kundenkarte erhalten und somit keine Lebensmittel bekommen.

Trotzdem bekommt jeder alleinstehende Mann, wenn er eine Absage erhalten hat, eine Tüte mit Lebensmitteln. Nach 6 Wochen kann er wieder vorsprechen.

Alleinstehende Frauen sind nicht betroffen.

Weiterhin bekommen hilfsbedürftige ältere und verwitwete Menschen, RentnerInnen und Familien, allen voran alleinerziehende Frauen mit Kindern  Unterstützungen in Form von Lebensmitteln.

 

Folgendes wurde von den Vertreterinnen der Marler Tafel erörtert.

Aufgrund der hohen Bedürftigkeit gibt es zu wenig Lebensmittel und zu wenig Fahrer, die die Lebensmittel heranschaffen.

Bei der Ausgabe an Bedürftige gibt es in Marl keine, wenn überhaupt dann geringe Konflikte mit den Zugewanderten.

Viele Zugewanderte verstehen die deutsche Sprache nicht. Sie sind oft der Meinung, dass die Tafel eine staatliche Einrichtung sei und sie deshalb ein Anrecht auf Unterstützung hätten.

 

Folgende Lösungsansätze wurden besprochen.

  • Es soll eine Erklärung mit Informationen in unterschiedlichen Sprachen bezüglich der Regeln der Marler Tafel erstellt werden. Die Anwesenden waren sich einig, dass von der Marler Tafel ein Flyer erstellt wird, der in die Sprachen übersetzt wird, die viele Kunden in der Marler Tafel sprechen. Vorgaben der Sprachen können der Liste der Marler Tafel entnommen werden. Die Initiative „Marler Wege zum Frieden“ und der Verein „Friedensweg“ e.V. haben sich bereit erklärt, in Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen in Marl für die Übersetzungen zu sorgen.
  • Es werden unbedingt Fahrer gesucht, die die Geschäfte aufsuchen und die gespendeten Lebensmittel transportieren. Alle Anwesenden werben dafür.
  • Da die christlichen Gemeinden Gutscheine für die Marler Tafel an Bedürftige zur Verfügung stellen, werden auch die Moscheen gebeten, sich an diesem System zu beteiligen.
  • In den religiösen Gemeinden und sozialen Gemeinschaften sollte auch für mehr Unterstützung geworben werden, seien es „haltbare Grundnahrungsmittel“ oder auch Unterstützung vor Ort (Fahrer und Verkaufpersonal).

Einhellig wurde von allen Anwesenden kritisiert, dass in einem reichen Land wie Deutschland so viele bedürftige Menschen die Tafel zum Überleben aufsuchen müssen. Das ist ein Skandal und menschenunwürdig!

Die Initiative der „Marler Wege zum Frieden“ und der Friedensweg e.V. sind der Meinung, dass niemand, der bedürftig ist, ausgeschlossen werden darf.  Somit  werden auch mögliche Konflikte vermieden.

Der Friedensweg e. V. und die Initiative „Marler Wege zum Frieden“ werden zukünftig die so wichtige Arbeit der Marler Tafel nach ihren Möglichkeiten unterstützen.

 

Im Namen der Initiative „Marler Wege zum Frieden“

 

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Fries-Langer

Tel: 02365/13416

E-Mail: u.fries-langer@posteo.de