Konzert: „Schalom – Kirche trifft Synagoge“. Am SO 5.Nov. 2023 in der Pauluskirche Marl-Hüls.

Die beiden Virtuosen Semjon Kalinowski (Viola-Bratsche) und Konrad Kata (Orgel) entführten das Publikum in ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Das Programm mit bekannten und noch weniger bekannten Werken vor allem aus der jüdischen Musikgeschichte stellt einen interreligiösen musikalischen Dialog dar. Die beiden Meister sind in Friedensabsicht unterwegs – nichts ist derzeit wichtiger, worauf Pfr. Roland Wanke in seiner Begrüßung hinwies. Semjon Kalinowski begann Violinspiel mit 5 Jahren und wechselte im Alter von 17 Jahren zur Villa/Bratsche. Geboren in der Ukraine lebt er in Lübeck, wo Konrad Kata als Konzertorganist wirkt, der in Warschau sein Orgel-Studium begonnen hatte. Dieses Konzert fand im Rahmen des 23. Abrahamsfestes statt und war ein Nachholkonzert vom vorigen Herbst; das damals im Rahmen von 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland geplante Konzert musste wegen Corona ausfallen und fand nun einen passenden Platz im diesjährigen Abrahamsfest, in der wunderschönen Pauluskirche Marl mit ihrer spätromantischen (denkmalsgeschützten) Faust-Orgel von 1914.

Radtour mit dem Naturschutzbund NABU durch Marl

 

Beim 23. Abrahamsfest Marl im Herbst 2023 fand m Kranz der mehr als 20 Veranstaltungen auch eine ökologische Radtour durch die östliche Hälfte von Marl statt. Erwin Gebauer, Sprecher von NABU Marl – Bergbauingenieur i.R, führte  2, 5 Stunden lang eine motivierte interkulturelle Gruppe per Fahrrad; ein Teil dieser Gruppe ist hier im Bild zu sehen – mit Erwin Gebauer zweiter von links. 

Die Radtour führte durch 12 verschiedene Stationen. Dabei  ging es um die Themen: Wasser, Bäume und Land. Das heißt: Bachläufe, Stadtwälder (u.a. Jahnwald),“Urwald“ (im Entstehen in städtischen Wald an der Matena), Landwirtschaft mit Böden und Artenvielfalt,  Marls Stadtplanung seit den 1920er bzw  in den 1950/1960er Jahren als „Beispielstadt“ im Ruhrgebiet, d.h. als „Industriestadt im Grünen“: mit möglichst unbebauten Bachläufen von Süden nach Norden in Richtung Lippe, mit planvollen Frischluftschneisen und mit Stadtwäldern als „grüne Lungen“ sowie beispielhafter Architektur von weltweit bekannten Architekten und Bildungseinrichtungen aus der „Ruhr-Moderne“. 

Das Thema des diesjährigen 23. Abrahamsfestes vom 10.9. bis 13.12.2023 lautet: „Schöpfung und Lebensgrundlagen bewahren – unsere gemeinsame Verantwortung“.  Schirmfrau ist Dr.Deborah Williger. Sie ist Argarwissenschaftlerin und jüdische Theologin und aktiv im Institut für Theologische Zoologie e.V. in Münster (u.a. mit dem aktuellen Projekt „Arche-Gärten“); sie wirkt als Dozentin in der jüdischen Religionspädagogik in Barcelona und ist profiliert als Autorin z.B. zum Thema Schächten und Fleisch (s.“Aus Politik und Zeitgeschehen – Beilage der Wochenzeitung „Das Parlament“im Dez.2021).Sie ist seit Jahren aktiv im Abrahamischen Forum (Darmstadt)

Auftaktveranstaltung 10.9.2023

 

23. Abrahamsfest 2023

„Schöpfung und Lebensgrundlagen bewahren –
unsere gemeinsame Verantwortung“

Unter dieses Thema haben die Verantwortlichen der „Christlich – Islamisch – Jüdischen Arbeitsgemeinschaft“ in Marl und Recklinghausen das 23. Abrahamsfest gestellt und ein vielfältiges Programm erarbeitet. Dr. Marc Gutkin, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde im Kreis Recklinghausen eröffnete zum 12. Mal den feierlichen Auftakt des Abrahamsfestes in der Synagoge.
Landrat Bodo Klimpel erinnerte in seiner Rede an die Anschläge des 11. September und bedankte sich bei der interkulturellen Arbeitsgemeinschaft CIJAG für ihr jahrzehntelanges Bemühen um Begegnung, um Respekt und Toleranz und den Frieden zwischen den Religionen in der Stadt und im Land. Die Freude war groß, diesmal die Schirmfrau des 23. Abrahamfestes Dr. Deborah Williger begrüßen zu dürfen. Sie hielt als jüdische Theologin und Agrarwissenschaftlerin die feierliche Eröffnungsrede. Getragen waren ihre Worte von den Gedanken um die Abrahamitischen Religionen, die sich zu dem „Einem“ Gott bekennen, im Judentum, wie im Christentum und im Islam. Sie regte an, vom „Abrahamitischen Fest“ zu sprechen, statt vom Abrahamsfest, um zu verdeutlichen, dass es um die Nachfahren Abrahams geht, zu denen Männer, Frauen, Kinder gehören und alle miteinander den Auftrag haben, sich um das Wohlergehen aller und die Bewahrung der Schöpfung zu kümmern. Die jungen Leute der CIJAG thematisierten ihre Zukunftsängste angesichts der Klimakrise und appellierten an die Verantwortung, die jeder Einzelne für den Wandel hat. Den Rahmen für die Wortbeiträge bildeten die wunderbaren Klänge von Christos Kazagliz und Dr. Jana Emmrich (Christlich: Cello und Klavier), Salih Akkus (Islamisch: Baglama und Gesang, Nei-Flöte) und des jüdischen Vokalensembles, das unterstützt wurde von drei kleinen Solistinnen, die alle Herzen gewannen.
Vom Abrahamischen Forum Deutschland e.V. angereist waren von Darmstadt Dr. Jürgen Micksch (Träger des Bundesverdienstkreuzes für sein Engagement gegen Rassismus und für ein Miteinander der Menschen und Religionen) und die Referentinnen Stefanie Krauch und Charlotte Löbner. Sie eröffneten die „Religiösen Naturschutztage Deutschland“ hier bei uns und mit uns gemeinsam. Als besondere Zeichen, Symbole für Stärkung, Ermutigung und Neuanfang brachten sie für alle Anwesenden, in kleine Tütchen verpackt, die Zutaten der „Asure-Suppe“ mit, die Köstlichkeit Noahs. Der Erzählung nach bereitete Noah nach der vernichtenden Sintflut, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, mit den letzten Resten seiner Vorräte diese Süßspeise zum ersten Mal zu und feierte mit den Überlebenden der Arche ein Festmahl.
Den Segen sprachen Vertreter*innen der 3 Religionen mit Isaac Tourgman von der jüdischen Kultusgemeinde, Superintendentin Saskia Karpenstein vom ev. Kirchenkreis, Muhammet Catmack von der Fatih Moschee in Marl und Karl Kemper, Kreisdechant in Recklinghausen. Nach diesen ermutigenden Worten für unsere Zukunft folgten noch sehr viele Gäste der Einladung zum gemeinsamen Essen auf dem Hof der Synagoge.

 

Kunst fürs Klima – Ausstellung mit L. D´Souza

Ausstellung mit der Künstlerin Lucy D’Souza (Beitragsbild: Die Sonne als Motor des Lebens)


Für Lucy D’Souza, wie generell für indische Künstler*innen, ist der spirituelle, religiöse

Zugang zu ihrer Arbeit bedeutsam. Themen wie Gerechtigkeit, Menschenwürde waren in der

Vergangenheit Schwerpunkte der Künstlerin. Durch ihre Arbeit für Misereor ist sie auch in

Deutschland bekannt, vor allem durch ihre Engagements auf den Kirchentagen. Ihr

augenblickliches Projekt „Kunst fürs Klima“ fügt sich gut in das Jahresthema des 23.

Abrahamsfestes. Ihre Bilder werden in den Räumen des Ma(r)lkastens ausgestellt. Vom 16.-

24.10. wird die Künstlerin selber in Marl sein. Interessierte Gruppen können Führungen und

auch einen Workshop mit der Künstlerin verabreden. Kontakt über 01573 24 00 550.

16. – 29. Oktober

Ma(r)lkasten e.V.

45768 Marl

Brassertstraße 122e

alle Veranstaltungen entgeldfrei