Islam:

  1. Vers aus der Sure Nr. 94 “Die Verbreitung”. 

Die Übersetzung davon lautet: 

“ Also, wahrlich, es kommt mit der Erschwernis die Erleichterung!”

Will heißen: „In jeder schwierigen Situation gibt es auch einen Ausweg, ein Ende dieser schwierigen Zeit!“  

Die Sure 94, Vers 5 gibt damit Hoffnung denen, die in dieser schwierigen Zeit Leidtragende sind. 

 

Am vergangenen Freitag (3.4.20)  beteten die Gläubigen in den Moscheen:

 

*Der beste Mensch ist der, der anderen Menschen nützlich ist*

بِسْمِ اللهِ الْرَّحمَنِ الْرَّحِيمِ
وَلْتَكُنْ مِنْكُمْ اُمَّةٌ يَدْعُونَ اِلَى الْخَيْرِ وَيَاْمُرُونَ
بِالْمَعْرُوفِ وَيَنْهَوْنَ عَنِ الْمُنْكَرِ وَاُولٰئِكَ هُمُ
الْمُفْلِحُونَ

Bismillāhirrahmānirrahīm
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]  *“Unter euch soll es eine Gemeinschaft geben, die zum Wohl einlädt, das
Rechte gebietet und abhält vom Übel. Und sie werden es sein, die errettet
werden.”*
[Sure Āl Imrān, Vers 104] 

 

Die Predigt dazu: 

Verehrte Gläubige,

wer den Menschen nützlich ist und ihnen nützliche Handlungen vollbringt,hat doppelt gewonnen: für die Menschen begeht er damit eine tugend- und
vorbildhafte Handlung. Und bei Allah gewinnt er dadurch an Rang und Ansehen. Wer sich jedoch von der Gesellschaft abwendet, seine Beziehungen
und sozialen Kontakte in dieser abbricht, verlässt damit auch das Ideal,das der Islam für die Menschen vorgibt.

So sagte unser Prophet (saw): *“Der nützlichste Mensch ist der, der den anderen Menschen von Nutzen ist.” *[1] Und im Grunde genommen ist dies die zusammengefasste Beschreibung für einen rechtschaffenen (*sālih*) und
charakterlich vollkommenen (*kāmil*) Muslim: denn, dieser sollte:
 – helfen denen, die da am werken sind und an etwas arbeiten;
 – sensibel sein und an seine Mitmenschen denken;
– im guten Ton mit ihnen reden;
– versöhnen diejenigen, die im Streit miteinander liegen;
– das Gute und Rechtschaffene anraten und ebenso abraten von dem, das nur
Übel bringt;
 – ein Ohr schenken denjenigen, die sich mit Sorgen plagen und versuchen,
hier Abhilfe zu verschaffen;
– zum Rechten und zur Geduld ermahnen;
 – insgesamt versuchen, den Menschen in materieller wie auch in immateriell-geistiger Hinsicht nützlich zu sein
– und schließlich: nicht nur barmherzig sein mit den Menschen, sondern
auch im Umgang mit den Tieren und Pflanzen.

Muslime sind also gehalten, jedem im positiven Sinne zu helfen, den  Menschen nützlich zu sein und hierfür jede – noch so kleinste – Gelegenheit zu nutzen.

 

Christentum:

„Was not tut: Beten und Tun des Gerechten“ (Dietrich Bonhoeffer)

 

 „Wir sind gerufen, uns in das konkrete Leben der Menschen zu versenken,

die uns nahe sind, besonders indem wir für sie beten.

Wir können viele Dinge tun, aber ohne Gebet läuft die Sache nicht!“   (Papst Franziskus)

 

„Von guten Mächten treu und still umgeben,

 behütet und getröstet wunderbar,

 so will ich diese Tage mit euch leben

 und mit Euch gehen in ein neues Jahr.

 

 Noch will das alte unsre Herzen quälen,

 noch drückt uns böser Tage schwere Last.

 Ach Herr, gib uns´ren aufgeschreckten Seelen

 das Heil, für das du uns geschaffen hast.

 

 Doch willst du uns noch einmal Freude schenken

 an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,

 dann woll´n wir des Vergangenen gedenken,

 und dann gehört dir unser Leben ganz.

 

 Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,

 die du in unsre Dunkelheit gebracht,

 führ wenn es sein kann, wieder uns zusammen.

 Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

 

 Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

 so lass uns hören jenen vollen Klang

 der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,

 all deiner Kinder hohen Lobgesang.“

(Dietrich Bonhoeffer schrieb dieses sehr beleibt gewordene Trost- und Hoffnungs-Lied am 31.12.1944 im Gefängnis in  Berlin; bald danach am 9.April 1945 wurde er Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenburg/Bayern am Galgen aufgehängt, nach stundenlangen Foltern ermordet.  So wurden mit ihm weitere Persönlichkeiten des Widerstandes gegen das Nazi-Regime  umgebracht: Wilhelm Canaris, Hans Oster, Karl Sack, Ludwig Gehre und Hans von Dohnanyi. Dietrich Bonhoeffer war erst 39 Jahre alt).