CIJAG Marl Kreis Recklinghausen                                                                           Marl, 12. Juli 2021                                                                                                                            

Christlich-Islamisch-Jüdische Arbeitsgemeinschaft Marl Kreis Recklinghausen

 

Liebe muslimische Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn mit ihren Familien, liebe Angehörige der Moscheegemeinden!

Zum Opferfest Eid-ul-Adha (arabisch) bzw. Kurban Bayrami (türkisch) gratulieren wir von Herzen!

Über mehrere Tage erinnert ihr Euch/ erinnern Sie sich an den Propheten Ibrahim und der Friede Allahs sei auf ihm und Euch für immer. Der Glaube Abrahams/ Ibrahims an unseren gemeinsamen Gott, an Allah, an Jahwe war so fest, so stark, dass er sogar bereit war, seinen eigenen Sohn Ismail zu opfern. Im Judentum und Christentum lesen wir in unseren Heiligen Schriften Isaak. Gott/Allah/Jahwe sah dieses Glaubensbekenntnis und schützte das Leben des Jungen, indem Abraham/ Ibrahim an der Stelle einen Schafbock vorfand. Diese Geschichte in unseren Heiligen Schriften der Juden, Christen und Muslime schärft verpflichtend ein: Es soll kein Mensch geopfert werden! Wenn wir aktuell an die Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen und an die Opfer politischer Untaten extremer Gruppierungen denken, wissen wir, wie wichtig diese Verpflichtung auch heute ist!

Am frühen Morgen in eurer/Ihrer Moschee oder unter freiem Himmel verrichtet ihr/ verrichten Sie das gemeinschaftliche Festgebet und beglückwünscht euch/ beglückwünschen Sie sich gegenseitig zum Fest.                                                                                                                                                                                         In Erinnerung an das große Gottvertrauen von Abraham/Ibrahim wird dann ein Schaf oder ein anderes Opfertier geschächtet. Wie in allen Religionen habt ihr/haben Sie die Vorbereitungen zum „Großen Fest“ intensiv getroffen, trefft Euch/treffen Sie sich im Familien- oder Freundeskreis zum gemeinsamen Frühstück oder Essen und macht/ machen Familienbesuche. Vergessen werden natürlich nicht die Kinder, die reich beschenkt werden.                                                                                                                                                           Durch unser jahrelanges gemeinsames Engagement für Toleranz, Respekt und Frieden in unserer Stadt und unserem Land sind Verbindungen und  Freundschaften gewachsen. Wir wissen um Eure Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, auch für Menschen, die Euch nicht nahe bekannt sind. Verpflichtet durch das Glaubensbekenntnis verschenkt ihr/ verschenken Sie Fleisch auch an Nachbarn und Hilfsbedürftige oder spendet/spenden das Geld für ein Opfertier an eine Hilfsorganisation, damit arme Menschen, die sich kein Kurban leisten können, auch Fleisch zum Fest erhalten – auch an Nichtmuslime.                                                                      Aktuell erreichen diese Spenden auch die Opfer der großen Flutkatastrophen in Teilen Deutschlands. So lehrt es unser gemeinsamer Glaube an den einen Gott aller. In den Medien heißt es aktuell „Deutschland hilft!“ – und damit sind viele Muslime und Musliminnen gemeint!                                                                                      

Wir hier in Marl und im Kreis Recklinghausen sind seit Jahren und Jahrzehnten miteinander verbunden, suchen mit Geduld und dem Gefühl der Zusammengehörigkeit Harmonie, Toleranz, Frieden in der Stadt mit dem Ziel: „Rassismus und Fremdenfeindlichkeit überwinden!“. Wir sind sehr dankbar, dass wir seit ungefähr 1980 diese Zusammenarbeit immer kreativ entwickeln, pflegen und vielfältig dafür aktiv sind – ab September beispielsweise mit dem 21. Abrahamsfest 2021 in unseren Häusern und Gemeindezentren.

So grüßen wir und gratulieren aus dem großen Kreis der Aktiven aus Judentum, Christentum und Islam, von der CIJAG Marl mit unseren Projekten.

Shalom – Frieden – Salam!

als die nicht-muslimischen Sprecherinnen für alle

Beatrix Ries und Lilia Vishnevetska

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