Shalom! Ein froh machendes Wochenfest, ein gesegnetes „Schawuot“ Euch allen!
Am 6. und 7. Siwan der jüdischen Zeitrechnung, jetzt im Mai 2021 nach gregorianischem Kalender, feiert ihr mit allen Jüdinnen und Juden weltweit „Schawuot“, das Wochenfest.
In Verbundenheit mit Euch, unseren Freundinnen und Freunden im Glauben an den einen Gott unseres gemeinsamen Stammvaters Abraham grüßen wir Euch in der Kultusgemeinde des Kreises Recklinghausen und darüber hinaus.
„Schawuot“ hat für Euch eine doppelte Bedeutung, eine auf die Natur bezogene und ebenso eine historische. Gerade in diesem aktuellen Jahr ist eure Feier von Schawuot als das „Fest der Erstlinge“ uns in unserer interreligiösen Arbeitsgemeinschaft ganz nah. Das Wachsen und Reifen und auch das, was es behindert, stehen im Mittelpunkt des 21. Abrahamfestes mit dem Titel „Utopisches in Krisenzeiten – gemeinsam mit der Hoffnung unterwegs!“ Euer Brauch, heute die Synagoge mit frischem Grün und Blumen zu schmücken, unterstreicht unser aller Sehnsüchte nach Schutz und Geborgenheit für uns auf diesem Planeten, die mit dem doch immer noch ersten Grün und den frühen Gaben der Natur verbunden sind und bleiben. Unsere Gotteshäuser sind unsere geschützten Räume, die uns einladen, seelsorgerlich und sozial aufnehmen und uns bei Gebet und Fest tragen. Für uns in der Arbeitsgemeinschaft tut es gut, dieses „Willkommensein“ überall zu spüren!
Wir kennen und schätzen einander über die lange Freundschaft hinweg und denken in diesen Tagen mit Euch gemeinsam darüber hinaus aber auch an die zweite starke Bedeutung des Wochenfestes. Nach der Überlieferung ist „Schawuot“ die Zeit der Verkündung der Zehn Gebote am Berg Sinai. Gott, Jahwe, Allah übergab damals Moses seine 10 Gebote! Er übergab dem Menschen, also jedem Menschen! das erste umfassend formulierte Gesetz, dargebracht in 10 klärenden Weisungen für eine Zukunft des Friedens – auf ewig! Juden, Christen und Muslime kennen diese Normen für ein Leben des Friedens für alle! Nun liegt es an uns, auf unserem Planeten, unserem gemeinsamen Zuhause, diese göttlichen Gebote zu befolgen und auch zu verbreiten. Nur so kann sich ein Mantel des Friedens über die ganze Welt legen!
Wir wünschen euch nun – trotz allem – ein frohes und Vertrauen weckendes Fest mit Musik und Tanz!
Shalom – Friede sei mit Euch – Salam!
Im Namen der christlichen und muslimischen Freundinnen und Freunde in der CIJAG
Beatrix Ries