Gelungenes Gastmahl als Höhepunkt des Abrahamsfest.

Gelungenes Gastmahl am Ende des 22. Abrahamsfestes Herbst 2022: „Dicke Bretter bohren – Kraftquellen und Vorbilder“, Schirmherr Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi (Münster/W).

Am MI 14.12.2022 entstand eine angenehme spontane und im besten Sinn des Wortes „wuselige“ weil nicht planbare Atmosphäre im Gemeindezentrum St. Josef, Bergstr. 115, Marl-Drewer. Nach 2 Jahren Pause aufgrund von Corona verlegten wir das Gastmahl vom Rathaus-Saal hierher, denn das Rathaus wird komplett saniert und ist geschlossen. Konnten zu den Gastmahlen ins Rathaus aufgrund der öffentlichen Einladung  auch mehr als 300 Menschen kommen, gab es diesmal nur 99 Stühle. Mehrfach aktualisierten wir die Einladungsliste an Ehrengäste und Kooperationspartner, die restlichen Stühle waren vorgesehen für uns als veranstaltende CIJAG. In der Vorbereitung machte das wenig Spaß, Menschen die gerne teilnehmen wollten, zu erklären, warum es eine Einladung brauche um den Überblick zu behalten.

Die Lebendigkeit der mitwirkenden Gruppen und weitere Überraschungen sorgten für Atmosphäre: Der Schirmherr vom 22. Abrahamsfest Prof. Dr. Karimi aus Münster saß versehentlich im falschen Zug, kam aber noch an und sprach im Rede-Teil ein prägnantes Grußwort: Abraham ist die Figur für Hoffnung und Friedlichkeit auch wenn für uns Heutige Abraham  eine Schuhnummer zu groß erscheint. Die andere Überraschnung war, dass Hartmut Dreier nach vielen Jahren Aktivität ab März 2023 in den Ruhestand gehen wird, „unwiderruflich“ wie er erklärt hat. Bürgermeister Werner Arndt steckte ihm an seine Jacke die Auszeichnung „Marl sagt Danke“.

Wegen Corona war diesmal auf Gesang-Beiträge verzichtet. So traten nacheinander auf: von der Jüdischen Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen die Pantomime-Tanzgruppe: Kinder unter Anleitung von Viktoria Umanzowa; von den christlichen Kirchen das ökumenische Instrumentalensemble:  Erwachsene unter Leitung von Nicole Ahlert; von den Moscheegemeinden rezitierten Nazife Güner und Ali Özbay einige Friedens-Suren aus dem Koran; vom Kultur-Bildungsverein „Raduga“ und vom Haus der Begegnung „intercent“ traten Kinder und Jugendliche auf unter Anleitung von Natalia Koschuhowski (verstärkt durch Elisa Kindler und Lilia Vishnevetzka). Aus der Jüdischen Kultusgemeinde kam der Musiklehrer  Arkadej Gutkin mit seiner Violine: Nach dem Grußwort von Prof. Karimi entführte Arkadej Gutkin auf seiner Violine die Anwesenden wohltuend in musikalische Sphären. Danach aßen die Anwesenden – es waren mehr als 99!: Auf Tellern gab es wunderbare Speisen, vorbereitet und  serviert von der Frauengruppe der Yunus Emre Moschee, unter Leitung von Ayse Akyol. Moderiert wurde das Gastmahl von Wida Novitzka (jüdisch, Schülerin) , Günter Tewes (christlich, Pastoralreferent) und Beyza Köse (muslimisch, Studentin);brilliant meisterte dieses dreiköpfige Team alle Klippen, Unvorhergesehenes im Ablauf  und Ausfälle in der digitalen modernen Beschallung dieses Gemeindezentrums St. Josef, mit seinen großen Fenstern, lichtdurchflutet. Erst vor 2 Jahren wurde es neu errichtet. Im Sinne der Kontinuität hatten die Veranstaltenden dieses Gastmahls einige von Jugendlichen hand-bedruckte Tücher im Saal aufgehängt und an der vorderen Stirnwand verdeutliche der  hand-gemalte große Stammbaum von Abraham/Ibrahim , wie die Abrahamitischen Religionen von Anfang an wie eine große Familie verwandtschaftlich eng zusammenhängen. Wenn dieses Gastmahl in früheren Zeiten im Rathaus-Saal stattgefunden hatte, war der Rathaussaal mit diesen hand-bedruckten Tüchern stimmungsvoll dekoriert.

Dieses Gastmahl tat allen gut wie sich „in der Schwingung“ am  Abend spüren ließ und seitdem Menschen immer wieder bestätigt haben.

Gez. Hartmut Dreier

Grundschulkinder besuchen das neue Abrahamhaus

 

 

Abrahamhaus – am neuen Standort. Im Gemeindehaus der Kulturen, Römerstr. 59, 45772 Marl-Hüls. Kleiner Vortext: In der 46. Kalenderwoche 2022 waren im Rahmen vom 22. Abrahamsfest insgesamt ca 150 Grundschul-Kinder aus Marl im neu gestalten Abraham-Haus und lernten im Rollenspiel und bei eigener Hand- und Kopfarbeit Judentum, Christentum und Islam kennen. INTR*A hat das Abrahamhaus in 2020 mit dem dotierten Projektpreis ausgezeichnet. Kontakt zum ganzen Team mit jüdischen, christlichen und muslimischen Lehrkräften an Jens Flachmeier <j.flachmeier@diakonie-kreis-re.de>. Fotos: privat

Kreative Workshops in interkultureller, interreligiöser Absicht

Drei Kreative Workshops fanden in interkultureller, interreligiöser Absicht im Rahmen vom 22. Abrahamsfest Marl statt.

Ziele: Begegnungen, Kooperation – Frieden in der Stadt. Frieden der Kulturen, Religionen und Völker! Elisa Kindler hatte jeweils die Regie und wurde von vielen weiteren Ehrenamtlichen dabei unterstützt, z.T. von Raduga e.V. (Natalia Koschuhowski, Lilia Vishnevetska). Sie leben seit vielen Jahren in Marl und sind hier ehrenamtlich aktiv. Sie kommen aus Teilen der früheren Sowjetunion, den heutigen Staaten Kasachstan, Russland, Ukraine usw und sind selber religiös jüdisch, christlich, muslimisch oder konfessionslos. Der Ort „Nachbarschaftszentrum Hüls-Süd“ zeigt eine gewachsene intensive Kooperation mit den dortigen Trägern und Profis um Ramona Glodschei: Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen sowie Stadt Marl.

Kreativer Workshop: Samstag, 17.9.2022, 14 – 17 Uhr: Im Nachbarschaftszentrum Hüls-Süd, Max-Reger-Str. 99, 45772 Marl-Hüls-Süd. 25 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen teil. Thema: „Patchwork: Kissen entwerfen, gestalten und herstellen“

Kreativer Workshop: Samstag, 1.Okt. 2022, 12 – 15 Uhr: Nachbarschaftszentrum Hüls-Süd, s.o.  25 Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor allem aus der Ukraine nahmen teil. Thema: „Lampen bauen aus Elektroschrott“.

Kreativer Workshop: Samstag, 17.Dez. 2022, 11 – 14 Uhr. Nachbarschaftszentrum Hüls-Süd, s.o. Thema: „Weihnachts-Frieden“. Familienfest im Blick auf Weihnachten. Erwartet werden rund 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Großartiger Abend mit Prof. Dr. Karimi und der Sängerin Niki

Am DO 24.Nov abends war der Saal der Fatih-Moschee mit ca 80 Personen sehr gut gefüllt. Die Verantwortlichen der gastgebenden Moschee und vom 22. Abrahamsfest hatten den Abend mit dem Schirmherrn Milad Karimi des diesjährigen 22. Abrahamsfestes sehr sorgfältig vorbereitet. NIKI schuf Atmosphäre durch ihren Gesang. Ahmad Milad Karimi nahm das Publikum mit auf eine Entdeckungstour in die friedliche Interpretation des Islam und vom Propheten Mohammed und plädierte für eine entsprechende Haltung engagierter Personen und Gruppen heutzutage.Er stellte das in den friedens-ethischen Kontext der Gegenwart, angeregt durch den Friedensforscher Johan Galtung. Die Frauengruppe der Fatih-Moschee bewirtete mit einem leckeren Buffet – mittendrin an diesem Abend. Er möge Wirkung haben. Ein ausführlicher Bericht ist in Vorbereitung und folgt.

Friedensgebet der Religionen in der Pauluskirche

Foto und Text: Roland Wanke

Friedensgebet der Religionen: 22. Abrahamsfest Sonntag, 13.Nov. 2022, 18 Uhr in der Pauluskirche

Am Sonntag, den 13. November, dem Volkstrauertag, fand in der Ev. Pauluskirche in Marl wieder das multi-religiöse Friedensgebet der Religionen statt. Aleviten, Baha´i, katholische und evangelische Christ*innen, Hindus, Juden und Muslime beteten für den Frieden, den wir so nötig haben.  Es wurde ein Zeichen gesetzt für Frieden in Europa und auf der ganzen Welt, ganz besonders am Volkstrauertag an dem an die Opfer von Gewalt und Krieg, gedacht wird. Das Friedensgebet war aber auch ein Zeichen dafür, dass die verschiedenen Religionen in Marl und Umgebung sich für den Frieden vor Ort und weltweit einsetzen. Der Marler Bürgermeister Werner Arndt sprach ein Grußwort. Musikalisch begleitet wurde das Friedensgebet durch den Rainbow-Gospelchor der Ev. Stadt-Kirchengemeinde Marl, von Beyza Köse mit ihrer Nai-Flöte und Nadine Tanriverdi mit der Saz. Im Anschluss an den Gottesdienst blieben die zahlreichen Besucher*innen noch zum Gespräch und zu gegenseitigem Austausch.

Das Friedensgebet der Religionen fand erstmals 2012 in Marl statt. Seit dem letzten Jahr ist es eine Veranstaltung im Rahmen des Abrahamfestes.