In der Christlich-Islamischen Arbeitsgemeinschaft (CIAG) ist das immer wieder ein Thema, besonders im Rahmen des 19. Abrahamfestes. Wir müssen den Frieden verorten, auf die Spur kommen, entdecken und aufklären, wo in unserer Stadt die Menschen in Frieden mit einander leben! Wenn wir alle nach rechts und links schauen, dann können wir als Detektive Momente des Friedens ermitteln: auch bei der Hitze schaffen es die an der Kasse Wartenden mit Geduld, bis sie an der Reihe sind; im Freibad werden die Decken und Handtücher ausgebreitet und dieser Raum als Privatsphäre weitgehend respektiert; in den Kneipen und Restaurants vergnügen sich alt und jung, diskutieren über dies und das.  Frieden beinhaltet: Geduld und Miteinander, Respekt und Toleranz gegenüber Menschen, die ich nicht kenne. Das Gegenteil wäre: Egoismus, Aggressivität, Streit und Angriff gegenüber dem Anderen.

Seit 1984 besagt das Ziel all der Bemühungen der CIAG, in Kooperation mit der Jüd. Kultusgemeinde des Kreises RE: „Uns verbindet die Verantwortung und Praxis für Respekt und Toleranz, für Verständigung und Akzeptanz, für Begegnung und Frieden zwischen den Religionen und im Gemeinwesen. Seit 1984 wirken wir ohne Unterbrechung und beharrlich und immer in drei Richtungen: Begegnung zwischen den religiösen Gemeinden und ihren Mitgliedern,
interkulturelles Lernen und Zusammenleben, sowie öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen in Marl und Recklinghausen fördern das friedvolle Miteinander. Die Plakate und Flyer des aktuellen Programms liegen überall in der Stadt aus. Es sind Einladungen an Jeden, diese Veranstaltungen zu besuchen.

Der Dichter Yunus Emre, nach dem die Moschee an der Sickingmühler Straße benannt ist, formulierte es so: „Lasst uns lieben und geliebt werden. Diese Welt bleibt doch keinem!“ Anders ausgedrückt: „Keinem von uns gehört diese Welt, dieser Planet, auf dem wir als Menschen leben! Wollen wir diese Welt retten, so müssen wir in Frieden mit einander leben!“

Das sind Gedanken des Friedens, mit denen wir alle Formen von Aggressionen im Keim ersticken können und nach denen wir uns in unserer Stadt sehnen. Aktuell ist rechtes Gedankengut ist stark. Wenn wir genau hinsehen, lässt es Austausch nicht zu, keinen Dialog und auch keine Toleranz, sind die Anhänger in meinen Augen dazu nicht geschult worden. Es stärkt lediglich ihre Abschottung und baut innere Mauern. Furcht vor öffentlicher Meinung, statt Meinungsfreiheit leben, Furcht vor öffentlichem Bekenntnis zur eigenen Religion machen sich wieder breit, wie ein Selbstläufer. So hat das in Deutschland schon einmal angefangen, ein paar Jahre später war eine ganze Gesellschaft zu unrechtem Gedankengut und blindem Gehorsam verleitet worden. Es brauchte nur noch einen wortgewandten Diktator, um ein ganzes Volk und im weiteren Verlauf Völker zu vernichten. Daran werden wir immer wieder am 1.September erinnert! Lasst uns aufstehen für den Frieden! Gemeinsam ist es einfacher! Darum laden auch wir Juden, Christen und Muslime von der Christlich-Islamischen Arbeitsgemeinschaft in Kooperation mit der Jüd. Kultusgemeinde des Kreises Recklinghausen Sie alle am 6. September auf den Creiler Platz ein zur öffentlichen Demonstration für das Miteinander und die Toleranz in unserer Stadt!