Mahnwache gegen menschlich unwürdige Unterbringung von Geflüchteten in ZUE – auch in Marl

Foto: Privat

Mindestens 30 Personen versammelten sich am Samstag vor dem 1. Advent auf dem Creiler Platz an der Skulptur von Carl Fredrik Reutersward „Non Violence“ zur „Mahnwache  gegen die erbärmliche und menschlich unwürdige Unterbringund von Geflüchteten auch in Marl“. Das ist wenig bekannt: Im ehemaligen Gesundheitsamt im Gebäude Ecke Wiesenstrasse/Lehmbecker Pfad gibt es hinter einem hohen Eisenzaun, streng kontrolliert die ZUE (=“Zentrale Unterbrinungseinrichtung“). Das Haus für maximal 250 Menschen ist fast voll belegt: Derzeit sind hier „eingesperrt“ 230 Menschen, in 5-und 6-Bett-Zimmern, die sie nicht abschliessen können. In Corona-Zeit droht hier immer wieder ein Hot-Spot. Ehrenamtliche Hilfsbereite aus Marl, von denen bei dieser Mahnwache etliche anwesend waren, berichten, dass ihnen der Zugang und Besuche bei den Geflüchteten verwehrt sind. Etliche kritische Gespräche bis hin zur Regierungspräsidentin in Münster sind ohne Folgen geblieben. Nun will auch solche Mahnwache die Öffentlichkeit informieren und Druck aufbauen, damit das schnell verwirklicht wird, was im Koalitionsvertrag der kommenden Ampel-Koalition vereinbart ist, dass solche Einrichtungen (bundesweit „Ankerzentren“ genannt) abgeschafft werden sollen. Die erste dieser Mahnwachen war Ende Oktober am Rathaus Recklinghausen. Die nächste nach dieser in Marl ist für Samsag, 29.Januar 2022 in Herten geplant. Veranstalter in Marl waren: der Asylkreis Haltern, Ehrenamtliche aus der Flüchtlingshilfe in Marl, das Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt Haltern, die Marler Wege zum Frieden, die Wählergemeinschaft Die Grünen Marl.

Unübersehbar sind bei solcher Mahnwache rote Gartenklappstühle mit weißen Info-Zetteln wie:“Unsere Kinder dürfen nicht in die Schule und nicht in den Kindergarten“ – „Ich habe keine Privatsphäre. Mein Zimmer ist nicht abschliessbar“ – „Meine Kinder und ich haben Angst vor Abschiebung  Tag und Nacht.“ – „Ich trage alles Wichtige an meinem Körper – Mein Zimmer ist nicht abschließbar“ – „Ich muss mit fremden Menschen in einem Zimmer schlafen trotz Corona“ usw.

gez. Hartmut Dreier

 

Müzeyyen Dreessen bekam das Bundesverdienstkreuz am 15. Nov. 2021.

Unter Corona-Bedingungen gratulierten im Kreishaus Recklinghausen aus Politik in Gladbeck und aus den Abrahamitischen Religionen im Ruhrgebiet befreundete WeggefährtInnen, darunter Almuth und Hartmut Dreier (Marl).

Mehr auf folgenden Links:

WAZ:

https://www.waz.de/staedte/gladbeck/muezeyyen-dreessen-mit-dem-bundesverdienstkreuz-ausgezeichnet-id233856619.html

 

Türkische Zeitung „Panomara News“:

Am Ende dieses Artikels in Türkisch, der inhaltlich fast identisch ist mit dem deutschen Text, ist auch ein kurzes Video:

https://panorama-news.de/gundem/muzeyyen-dreessene-federal-liyakat-nisani-verildi/

 

Gladbecker Zeitung:

https://www.gladbecker-zeitung.de/bundesverdienstkreuz-fuer-muezeyyen-dreessen/

Gedenken am 3. November 1943

Gedenken: Am 3. November 1943 wurden 3.000 Juden – darunter die letzten 300 Kinder – in Riga vom NS-Regime ermordet. Gedenktag auf Einladung der JüdischenKultusgemeinde Kreis RE am 7. Nov. 2021 auf dem Jüdischen Friedhof in RE.Es sprachen Dr. Gutkin als Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Kreis RE, Frau Judith Neuwald-Tasbach als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen und Landrat Bodo Klimpel. Es wirkten mit SchülerInnen des Hittorf-Gamnysiums in RE. Isaac Tourgman als Vorbeter und Kantor in Recklinghausen leitete mit anderen, mit gesellschaftlichen RepräsentatInnen zusammen das Kaddisch in Erinnerung an die Ermordeten in den KZs., in Mahnung vor Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und antidemokratischen Einstellungen heute. Eindringlich musizierte Mischa Nodelman auf seiner Violine.

Fotos: Alexander Libkin