„In C Marler Partitur“ – die weltweit bekannte Choreografin und Tänzerin Sascha Waltz brachte mit ihrem Team, mit „die Neuen Auftraggeber“, am vorigen –Wochenende, 10./11.Sept. 2022 Marl zum Tanzen.
Zustande kam diese Kooperation durch Engagement von Einzelnen in Marl, die sich „Zukunft findet Stadt“ nennen. Sie überzeugten die „Neuen Auftraggeber“ (denke an Francois Hers). Die Neuen Auftraggeber (Berlin) entdeckten den Charme der Stadt Marl und diese zusammen gewannen Sascha Waltz. Zusammen animierten sie verschiedene Tanz-Adressen wie Tanz Kreativ und Tanzschule Klein, die weiterführenden Schulen in Marl: Albert-Schweitzer-Geschwister-Scholl-Gymnasium, Gymnasium am Loekamp, die beiden Gesamtschulen Martin Luther King und Willy Brandt sowie das Hans Böckler Berufskolleg. Die Musikschule der Stadt Marl und das Skulpturenmuseum Marl waren die ganze Zeit sehr aktiv; die Stadt Marl – Bürgermeister Arndt und Kulturdezernentin Schwidrik-Grebe förderten nach Kräften, die Kluth- Stiftung. Förderung kam auch von Evonik und vor allem von der Kulturstiftung des Bundes und der Kultur-Kanzleramtsministerin.
Was in diesen Gruppen in vielen Wochen erarbeitet wurde, wurde getanzt in den Öffentlichen Räume in Marl vor bemerkenswerten baukulturellen „Ikonen“ der Ruhrmoderne: ein ganzes Wochenende lang: am regnerischen Samstag, 10.9.22 (notgedrungen ein wenig und „indoor“) und am Sonntag, 11.9.22 bei strahlendem Sonnenschein von 15 – 18 Uhr: Hunderte von Menschen zogen mit bunten Fahnen und Kuhglockengeläut von Station zu Station: Scharounschule, Hügelhäuser, Theater Marl mit La Tortuga von Vostell, der Skulpturenpark am Rathaus, das Grimme-Institut und schließlich die Forumsplatte zwischen Marler STERN und Busbahnhof. In jeder Station tanzte jeweils eine „lokale“ Gruppe, immer nach den „hypnotischen“ Klängen des US-Amerikanischen Terry Riley. Auf der Forumsplatte tanzten sie alle zusammen, mehr als 120 Menschen, choreografisch überzeugend und überwältigend im bunten Wechsel – Profis und fortgeschrittene sowie „Amateure“, alle Generationen und Kulturen, Männer und Frauen. Sascha Waltz: “Das ist wirklich das ungewöhnlichste Projekt in meiner ganzen Karriere“! Diese Stadt lebt! Weitere Zusammenarbeit ist angedacht. Tanzen überwindet Grenzen, tanzen kann eigentlich jedes Lebewesen, dazu inmitten dieser baukulturellen Schätze in Marl aus der Nachkriegsmoderne. Wer weiß was noch kommen mag.
Die Fotos auf der Fotogalerie sind von: Stefan Pieper, Ulrich Spies, Rene Lankeit.
gez. Hartmut Dreier