Das 20. Abrahamsfest  wurde von der Festrednerin Regierungspräsidentin Dorothee Feller als ein Jubiläum gewertet und sie war dazu extra aus Münster gekommen.Dank der digitalen Medien werden viele Menschen angesprochen, ihre richtungsweisende Rede steht im Netz des Regierungsbezirks Münster/W (s.u. Link) – ebenso wie der ganze Auftakt: www.abrahamsfest-Marl bzw als livestream bei Youtube (Abrahamsfest-Marl) und Facebook (@abrahamsfestmarl).

Frau Feller würdigt das Abrahamsfest als ein „Projekt der Hoffnung“:“das Fest bietet tatsächlich Anlass für Optimismus, für einen positiven Blick in die Zukunft“, sie würdigt die „beeindruckende Selbstverständlichkeit“, das „ehrenamtliche Engagement“, wo die Aktiven „nicht nur durch Apelle oder Ansprachen“ wirken sondern „Respekt, Anerkennung und friedliches Miteinander selber verkörpern“. Das sei wichtig „genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort“. Entsprechend dem Leitthema des 20. Abrahamsfestes „Jugend – zwischen den Stühlen – aktiv“ erinnert sie an die Welt 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg an die Errungenschaften Europas und ruft dazu „zu zeigen, wieviel Europa tatsächlich in uns steckt, und zwar jetzt und dauerhaft“. Sie ermuntert die Jugend aktiv „aufeinander zuzugehen“ (statt sich zwischen Stühlen zu verklemmen) und inmitten der aktuellen Umbrüche in der Corona-Pandemie und mit zahlreichen Erfahrungen von Unsicherheit aktiv zu sein: dabei ging sie ausdrücklich  auf die Klimakrise ein und würdigte Friday for Future  und rief dazu auf, „sich in Ihrem Engagement nicht bremsen zu lassen“. Sie macht Ihre Ermunterung an Abraham fest: „Denn Abraham war ebenfalls bekannt, Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Wege zu gehen und war aus diesem Grund durchaus umstritten“. Im Sinne von einem Zitat von Luise Rinser schloss sie „Daher ermutige ich Sie ausdrücklich, Ihren Weg weiter zu gehen und für sich, für Ihre Genration und für die nachfolgenden Generationen einzustehen“.

Vor ihrer bemerkenswerten Grundsatzrede hatten die drei  Jugendlichen Georgij Shekoun (jüd.), Nele Dreier (christl.) und Beyza Koese (musl.) über Hoffnungen und Sorgen diskutiert . Auch Musik sprach die Menschen in diesem sorgfältig gestalteten Auftakt an: Ilja Fridman spielte am Klavier – an jüdische Klezmermusik erinnernd, Beyza Koese – zauberte auf ihrer Naiflöte „orientalische“  Musikwelten, die drei christlich-afrikanischen, in Marl lebenden Trommler Tobechukwu Ilogbuchi, Chukwebuka Ike und Ikechukiw Abiakalam erinnerten an Afrika, an die große weite Welt. Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche dankte für den Beitrag der drei abrahamitischen Religionen im Coroan-Lockdown, wo Glocken, Shofar und Azanruf abends in Recklinghausen erwünscht waren. Vorbeter und Kantor Isaac Tourgman blies auf dem jüdischen Shofarhorn und lud ein zum koscheren Essen draussen unter dem offenen Zeltdach. Begrüßt wurden alle von Dr. Mark Gutkin, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Kreis RE. Die Moderation teilten sich Georgij Shekoun, Student seitens der gastgebenden Gemeinde, und Hartmut Dreier vom 20.Abrahamsfest.

gez. Hartmut Dreier